Traumatherapie

Trauma-Therapie mit Techniken des EMDR

Was versteht man im Allgemeinen unter einem Trauma?

In der Fachliteratur als auch im medizinischen Bereich ist ein Trauma ein schweres, lebensbedrohendes Ereignis, dass dem Menschen an Körper und/oder Seele, von außen auf ihn einwirkend, wiederfährt.

Die Fachliteratur, insbesondere die Psychotraumatologie unterscheidet allerdings noch zwischen „kleinen“ und „großen“ Traumata.

Bei kleinen Traumata greifen nach einiger Zeit die Selbstheilungskräfte, d.h. der Organismus realisiert, das die Gefahr vorüber ist, der Hirnstoffwechsel geht auf Entspannung, die Erinnerungsfragmente vernetzen sich zu einer –fast – ganzheitlichen Erinnerung. Im Gegensatz dazu bleibt bei einem großen Trauma noch Jahre später die Erinnerung an das Trauma fragmentiert.

Die mögliche Folge: eine Posttraumatische Belastungsstörung

Aber selbst bei kleinen Traumen, wie z. B. Unfälle, Angriffe, Verlust, belastende Kindheitserlebnisse, bleibt das Erlebte auf eine Art abgespeichert, dass nicht alle damit verknüpften Emotionen und Körpergefühle voll verarbeitet sind. Vor allem bei weit zurückliegenden Erlebnissen aus der Kindheit oder dem Babyalter bleiben Teile der Belastung auf eine Weise abgespeichert, dass sie durch bestimmte Auslösesituationen (Trigger) in der Gegenwart reaktiviert werden können. Da die bewusste Erinnerung an das Erlebte fehlt (oder einfach nicht mehr präsent ist) sind die hierbei abrupt auftauchenden Emotionen (z.B. Aggression, Trauer, Gefühllosigkeit, Angst, Panik) für Betroffene wie Außenstehende meist nicht zu begreifen, ebenso wenig wie körperliche Schmerzen, über die der Körper uns immer wieder an nicht verarbeitete Erlebnisse erinnert. Wenn es gelingt, die belastenden Erlebnisse von damals ins Bewusstsein zu heben, können sie nachträglich verarbeitet werden. In Verbindung mit bestimmten Rückgehtechniken kann das EMDR hier eine große Hilfe sein.

Natürlich gibt es auch nicht erinnerbare Traumen. Auch hier ist die Technik des EMDR gut geeignet.

Über bestimmte Interventionen (u.a. Affektbrücken), ausgehend von dem aktuellen Störungs- oder Belastungsbild des Klienten, ob psychisch oder körperlich, führt der Therapeut durch den Prozess des Desensibilisierens, Verarbeitens und Integrierens.

Auch aktuelle traumatische Erlebnisse , das sogenannte „Akut-Trauma“ (amerikanische Terminologie) werden über die fünf Phasen der Verarbeitung eines Traumas (nach Roger Solomon) gut über die EMDR Technik verarbeitet.

  1. Das Erleben des traumatischen Ereignisses und akute Schockreaktion
  2. Verzögert einsetzende emotionale Reaktion (Voraussetzung für die Verarbeitung)
  3. Verarbeitung der Erfahrung
  4. Annehmen und Neuorientierung
  5. Lernen, mit der traumatischen Erfahrung zu leben und sie zu integrieren.

Die effektive Bearbeitung eines kurz zurückliegenden Traumas ist in der Regel nur sinnvoll, wenn die Emotionen von Phase 2 sich (zumindest teilweise) wieder eingestellt haben. Dies ist frühestens 24 Stunden nach dem Erlebnis möglich. In manchen Fällen dauert dies länger – bei schweren Traumatisierungen bis zu drei Monate (entspricht der maximalen Zeitdauer für ein sog. „Akut-Trauma“)

Was passiert mit uns bei einem Trauma?

In dem Moment, in welchem wir einer Gefahr, ob lebensbedrohlich oder nicht, ausgesetzt sind, ist unser Gehirn und folglich auch der gesamte Körper in Alarmbereitschaft. Das ganze Wesen des Menschen, ist auf den Instinkt des Überlebens ausgerichtet. Hierbei ist das subjektive Erleben der ausschlaggebende Punkt. Eine traumaauslösende Situation muss nicht lebensgefährlich sein, sondern kann auch nur als solche empfunden werden (Bei Verlust „Das überlebe ich nicht“).

Unser Gehirn schaltet sozusagen um auf Nothandlung: Die Instinkte „handeln“ ab sofort, je nach Situation notwendig…

KampfFluchtErstarren
Aggressionkopflospanikartige Angst, Zittern, Herzrasen, Atemnot, Übelkeit
HandelnweglaufenKältegefühl
RettenSprachlosigkeit, Verwirrtheit (Schwindel, Nebel im Kopf), Ohnmacht, Gefühl zu sterben, Gefühllosigkeit, Handeln „wie ein Roboter“

Im Gehirn allerdings geschieht durch die Unterbrechung der Verbindung zwischen den Hirnhälften nur noch das Aufnehmen der äußeren Situation, diese Bilder und Erlebnisse werden gespeichert, aber nicht mehr verarbeitet. Der gesamte Organismus steht unter Schock und empfindet oben genannte Reaktionen (und andere oder ähnliche mehr), während die belastende Situation im Außen weiterläuft.

Folgereaktionen nach dem Trauma (nach Tagen, Wochen, Monaten, eventuell Jahre später)

Erhöhte Alarmbereitschaft

  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Ängstlichkeit
  • Schreckhaftigkeit
  • Ängste und Panikattacken

Emotionale Betäubung

  • keine Gefühle
  • Störung der Libido
  • Verlust der Lebensfreude
  • SchuldgefühleIsolation, sozialer Rückzug  – (Depression)

(Teil)-Amnesie – Vergessen des Erlebten (vollständig oder teilweise)

Flashbacks –  sich aufdrängende Erinnerungen an das Trauma.

Ich bin für Sie da!

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